Wir nähern uns dem Horizont auf 90 Kilometer (Abb. 4a) und halten mit der 30-Milliarden-fachen Erdbeschleunigung den Abstand konstant. Beim Blick nach vorne füllt die zentrale schwarze Scheibe das gesamte Blickfeld (links). Nur durch das Seitenfenster (Mitte) und das Rückfenster (rechts) sehen wir den Sternenhimmel. Jedes Fenster bietet einen Blickwinkel von 90 Grad, so dass die drei Fenster sich zu einem Panoramabild über 270 Grad zusammenfügen.
45 Kilometer über dem Horizont (Abb. 4b) nimmt das schwarze Loch exakt die halbe Himmelskugel ein; in 30 Kilometern Abstand (Abb. 4c) überdeckt es sogar mehr als die Hälfte des Himmels. Es scheint sich um uns herum zu wölben – dabei befinden wir uns nach wie vor außerhalb des Horizonts!
Wenn wir diese Bilder sehen, befinden wir uns in der Nähe der Kreisbahn des Lichtes. Ein Beobachter, der genau auf der Kreisbahn sitzt (Abb. 5a) sieht beim Blick zur Seite den eigenen Hinterkopf (roter Strahl). Licht von den Sternen erreicht ihn nur von weiter außen (blauer Strahl), so dass der Sternenhimmel genau die eine Hälfte eines kompletten Panoramas einnimmt. Licht von weiter innen müsste vom Schwarzen Loch kommen (schwarzer Strahl), da aus dem Horizont aber kein Licht entweicht, ist die vordere Hälfte des Panoramas schwarz.
Ein Beobachter innerhalb der Kreisbahn (Abb. 5b) muss den Blick noch weiter nach außen richten, um Licht von der Außenwelt zu empfangen (blauer Strahl), so dass der Himmel beim Rundumblick weniger als die Hälfte des Panoramas einnimmt.
In 13 Kilometern Abstand (Abb. 6a) ist auch im Seitenfenster nur noch der schwarze Zentralbereich zu sehen. Erst beim Blick nach hinten wird die Außenwelt sichtbar – wobei wir nach wie vor den gesamten Himmel im Prinzip unendlich oft sehen. Dieses „Guckloch“ auf den Rest der Welt wird beliebig klein, wenn wir nur nahe genug an den Horizont vordringen. Letzte Station der virtuellen Reise: 4 Kilometer Abstand (Abb. 6b), in Position gehalten mit der 2 Billionen-fachen Erdbeschleunigung.
Übrigens lassen sich dieselben optischen Effekte auch bei geringeren Beschleunigungen beobachten, wenn man sich einem Schwarzen Loch mit größerer Masse nähert. Um das letzte Bild, Abb. 6b, bei Erdbeschleunigung vor Augen zu haben, bräuchten wir ein hypothetisches Schwarzes Loch mit 20 Billionen Sonnenmassen. Das überträfe bei weitem die Massen der supermassiven Schwarzen Löcher in den Zentren von Galaxien, die Millionen bis Milliarden Sonnenmassen aufweisen.
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